Modul 1 - Lektion 1

Was ist Stress?

Achtsame Selbstreflexion

Text statt Audio?
Bevor wir so richtig loslegen und du deine erste Aufgabe zum Thema Stress machst, stell dir kurz folgende Szene vor: Du sitzt am Schreibtisch. Eigentlich wolltest du seit einer Stunde lernen. Aber dann kam erst eine neue Nachricht im Gruppenchat. Und dann wurden in deinem Nebenjob nochmal die Schichtpläne umgeworfen. Und ganz hinten im Kopf ruft die To-Do-Liste: „Vergiss mich nicht!“ Plötzlich wird’s laut im Kopf: „Ich pack das alles nicht.“ „Wieso bin ich schon wieder so gestresst?“ „Alle anderen haben das doch viel besser im Griff.“ Der Autopilot springt an: Du bewertest, du vergleichst und du kritisierst dich selbst. Kommt dir das bekannt vor? Diese Gedanken kennen wir fast alle. Und sie machen den Stress oft noch schlimmer, als er eigentlich ist. Genau da setzt die achtsame Selbstreflexion an. Die Idee ist ganz einfach: Beobachten, was in dir passiert — Gedanken, Gefühle, Körperreaktionen — ohne gleich alles bewerten oder auflösen zu wollen. Statt: „Oh nein, ich krieg gleich die Krise.“ Eher: „Ah, interessant. Ich fühle gerade Anspannung.“ Wenn du es noch nie ausprobiert hast, erscheint dir das vielleicht seltsam. Aber: es funktioniert. Studien zeigen: Wenn wir unsere inneren Prozesse bewusst beobachten, aktivieren wir den präfrontalen Kortex — den Teil im Gehirn, der hilft einen kühlen Kopf zu bewahren, den Überblick zu behalten und mit Stress umzugehen. Und das Beste: Du musst dafür nichts weiter tun, als neugierig hinzuschauen. Was denke ich gerade? Was spüre ich? Ohne Bewertung, ohne Lösung. Denn Veränderung beginnt immer zuerst mit Wahrnehmung. Viel Spaß dabei deine Wahrnehmung auf ein neues Level zu heben! ⬆ Abschnitt schließen

Was wenn dir das Beobachten ohne Bewerten schwerfällt? Das ist ganz normal. Unsere Köpfe sind aufs Urteilen trainiert. Doch wie bei jeder Fähigkeit gilt: Mit Übung wird es leichter und irgendwann ganz selbstverständlich. Das Beobachten ohne Bewerten ist keine Technik, die man perfekt beherrschen muss, sondern vielmehr eine Haltung, die sich mit der Zeit entwickeln darf.

Was bedeutet Stress für dich?

Finde es heraus – hier in Übung 1.

Wie entsteht Stress?

Was löst bei dir Stressreaktionen aus?

Text statt Audio?
Bevor wir daran arbeiten, deinen Stress zu reduzieren, geht’s erstmal darum herauszufinden, was dich überhaupt stresst – also: Deine ganz persönlichen Stressoren. Kleiner Reminder: Stress ist immer subjektiv. Es geht nicht nur darum, was passiert – sondern vor allem auch darum, wie du es bewertest. Zwei Menschen, gleiche Situation, komplett unterschiedliches Stressempfinden. Zurück zum Thema Stressoren: Diesen fiesen kleinen oder großen Nervensägen, die deinen inneren Zen-Modus stören. Ob dein WLAN um 23:58 Uhr den Geist aufgibt, wenn du um 23:59 Uhr eine Abgabe hast oder dein Mitbewohner mitten in der Nacht lautstark sein neues Lieblingsgericht „One-Pot-Nudeln mit Feueralarm“ ausprobiert. Ob Uni oder private Themen – Stressoren gehören zum Leben dazu. Und genau deshalb lohnt es sich, einen guten Umgang damit zu finden. ⬆ Abschnitt schließen